Pfarreiengemeinschaft
Treis-
Fast alle Kirchenbesucher gehen an ihr vorbei, und kaum jemand macht sich Gedanken über ihre geschichtliche Bedeutung. Auf einem an ihr angebrachtem Messingschild steht zu lesen: „Steinkiste aus dem 2. Jahrhundert nach Christus.“
Die Steinkiste weist auf die Zeit der römischen Besatzung in Müden hin, die auch
durch viele andere Funde belegt ist. Im Jahre 1911 wurden beim Bau der Wasserleitung
am westlichen Ortseingang bedeutende Bodenfunde in Form eines Gräber-
Diese Steinkisten bestehen aus innen ausgehöhlten Tuffsteinblöcken, deren Kopfflächen in Kreuzesform behauen worden waren. Eine ausgegrabene Steinkiste steht nun auf dem Friedhofsvorplatz in der Nähe der Leichenhalle. Sie hat die Maße: Breite ca. 80cm, Tiefe ca. 89 cm, Höhe mit Sockel ca. 80 cm, Sockel ca. 20cm. Die anderen Steinkisten mussten an ihrem Fundort belassen werden, weil sie ehemals als Fundamentierung für Hausmauerwerke genutzt wurden.
Diese Steinkisten weisen auf die Brandbestattung hin, die wohl die Römer erstmals in unserer Gegend praktiziert haben. Der Text auf der an der Steinkiste angebrachten Tafel macht ihre Geschichte deutlich. Hier heißt es:
„ An der Mosel hat sich die römische Lebensart
und Zivilisation rasch durchgesetzt.
Im 2. Jahrhundert n.Chr. war hier allgemein die Brandbestattung üblich:
Der Leichnam wurde verbrannt
und der Leichenbrand in einer Urne beigesetzt.
Diese bestand gelegentlich aus Glas und wurde
mit den Beigefäßen in eine schützende Steinkiste gestellt.,
die mit einer Platte abgedeckt wurde.
Die Steinkiste von Müden ist in Tuff gehauen und mit einer
in besonderer Weise als ein gleichmäßiges „Kreuzgewölbe“
verzierten Abdeckung verschlossen.
Ihr ehemalige Inhalt ist leider verschollen.
Die gesamte Bestattung wurde in den Boden eingetieft
und mit einem Erdhügel überhäuft.“
Zum Vergrößern auf das Bild klicken!
Leider machen sich an der Steinkiste die Witterungseinflüsse der vergangenen Jahre und eine zunehmende Vermoosung bemerkbar.
Pfarrkirche