Die Pfarrkirche St. Stephanus steht auf uraltem, geschichtsträchtigen Boden. Die
Anfänge des Christentums reichen sehr weit zurück, sind jedoch in ihrem Ursprung
nicht eindeutig geklärt. Einige Fakten zur geschichtlichen Einordnung seien jedoch
erwähnt.
Es steht fest, dass Müden schon zur römischen Zeit besiedelt war. Grabfunde aus dieser
Zeit belegen dies eindeutig. 1923 wurde bei Ausschachtungs-arbeiten zur Erweiterung
der bestehenden Kirche ein Fragment eines Grabsteines gefunden, der eindeutig aus
der Zeit um 380 n. Chr. stammt. Dieses Fragment ist heute in der Mauer der Sakristei
eingelassen.
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Seit der römischen Zeit war Karden Zentrum und Hauptort für die ganze Umgebung. Müden
spielte dabei eine recht untergeordnete Rolle, blieb stets im Schatten von Karden
und hatte nur innerörtliche Bedeutung. Das blieb während des Mittelalters so.
Bis zur Aufhebung des Kollegiatstiftes Karden 1802 unter Napoleon war Müden nie eine
eigenständige Pfarrei sondern immer eine Filiale von Karden. Die Seelsorge wurde
von „Plebanen“ ausgeübt, die zum Stift Karden gehörten, das Sitz eines der 5 Archidiakone
im Bistum Trier war.
Im Laufe der Zeit wurde Müden verschiedenen Dekanaten zugewiesen. Erst nach dem
Kulturkampf entstand das Dekanat Karden, das in jüngster Zeit gemäß der Strukturreform
2020 durch Zusammenlegung der Dekanate Martental und Karden (mit einigen Abweichungen)
zum neuen Dekanat Karden-Martental erhoben wurde.